Wie bin ich überhaupt auf den Trichter gekommen abzunehmen? Auch wenn es sich bekloppt anhört, aber Schuld ist im Grunde Garmin und der männliche „Spieltrieb“.
Aber fangen wir mal ganz am Anfang an. Wir sind im März 2024 ich bin seit ein paar Wochen 50 Jahre jung und ich wiege um die 100kg. Eigentlich fühle ich mich wohl, auch wenn die Hemden ein wenig am Bauch spannen und meine Frau immer über meine nächtliche Tätigkeit als Holzfäller in den Wäldern Kanadas schimpft.
Meine bessere Hälfte hat seit Jahren eine alte Garmin „Smartwatch“, die eigentlich nichts großartiges konnte. Sie konnte Nachrichten anzeigen, Schritte zählen und natürlich die Zeit anzeigen. Wie es so ist mit der Technik, irgendwann will sie nicht mehr. Da ich noch eine alte Apple Watch 4 habe ich diese meiner Frau „aufgeschwatzt“. Nach ein paar Wochen fiel diese leider ungünstig auf die Fliesen. Das austauschen des Glases hätte sich bei der alten Uhr einfach nicht mehr gerechnet. Also hat sich meine Frau eine neue Garmin Vivoactive 5* gegönnt.
Die Vivoactive war im Gegensatz zu der Uralt-Garmin ein Wunder an Funktionen und Möglichkeiten. Das hat in mir natürlich den Spieltrieb geweckt. Ich wollte auch mal alles ausprobieren und gucken was man mit einer modernen Smartwatch so alles anstellen kann.
Also was macht „Mann“? Einfach mal spazieren gehen und das entsprechende „Training“ auf der Garmin starten. Wow, man kann seine Strecke auf Apple-Maps verfolgen, hat Daten über Höhenmeter usw. Cool!
Angefixt davon musste ich mir auch unbedingt so ein Spielzeug zulegen. Bei mir war es dann eine Garmin Venue 3*. Sofort in der ersten Woche haben wir dann täglich Spaziergänge gemacht und auch andere Trainings wie Cardio ausprobiert. Ich als alter Sportmuffel hätte nie geglaubt das mir das sogar Spaß machen könnte.
Ganz davon abgesehen ist das Schlaftracking, die Kontrolle von Herzschlag, Blutsauerstoff u.v.m. einfach interessant und leider auch aufschlussreich. So habe ich durch die Uhr schnell herausgefunden, daß meine Werte – ich nenne es mal beim Namen – Scheiße sind.
Irgendwie hat es da bei mit im Kopf klick gemacht. Zumal ich letztes Jahr im Oktober Opa geworden bin und ich gerne den kleinen Mann aufwachsen sehen möchte. Und das ganze möglichst fit um auch mit ihm Blödsinn machen zu können.
Deswegen habe ich angefangen meine Ernährung umzustellen. Eigentlich nichts wildes, weil ich das Projekt „Gesünder und schlanker werden“ langsam und stressfrei angehen wollte. Die ersten Wochen habe ich schlicht auf den ganzen Süßkram, Chips & Co. verzichtet. Stattdessen habe ich einfach Quark mit Früchten als „Süsses“ gefuttert.
Alleine dadurch habe ich in den ersten 4 Wochen schon gut 2kg abgenommen. Nicht viel aber immerhin. Und das ganze vor allem ganz ohne das ich das Gefühl hatte auf etwas zu verzichten.
Begeistert davon habe ich mich dann ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigt und beschlossen, dass ich ein kleines Kaloriendefizit von 300kcal pro Tag erreichen möchte. Was umgerechnet ungefähr einen Gewichtsverlust von 500g pro Woche entsprechen sollte. Ich habe mir daher eine App heruntergeladen (FDDB) um meine Nahrung zu tracken, damit ich das Defizit auch erreiche. Ich bin dabei von den üblichen 2000kcal für einen Erwachsenen pro Tag ausgegangen.
Grundsätzlich habe ich da auch nicht viel umgestellt. Außer das ich den Proteinanteil der Nahrung erhöht habe und die Portionen halt angepasst habe.
Ich hatte und habe aber zu keiner Zeit das Gefühl gehabt auf etwas zu verzichten oder gar zu wenig zu essen / Hunger zu haben. Alleine dadurch habe ich es geschafft innerhalb von einem halben Jahr gut 15kg zu verlieren.
Im Spätsommer habe ich mich dann noch bei FitX angemeldet um durch ein wenig mehr Muskulatur den Grund-Kalorienverbrauch zu erhöhen. Naja, und eine sportlichere Figur kann ja nie schaden.
Jetzt etwa genau ein Jahr später wiege ich im Schnitt 79kg bei einem Körperfettanteil von ca. 15%. Meine Hosengröße hat sich von 38 auf 34 verkleinert und die Oberbekleidung von XXL auf M.
Mein Ziel ist ein KFA von 12% und ein Gewicht von 80-82kg. Sprich einfach noch ein wenig mehr Muskeln aufbauen.
Die Ernährung habe ich nicht weiter angepasst, außer daß ich jetzt größere Portionen esse und mir ab und an einmal ein Stück Kuchen gönne.